Donnerstag, 17. Januar 2019

Auto überbrücken: Sicher und richtig Starthilfe geben

Ihr Auto springt nicht an? In vielen Fällen hat sich die Autobatterie über Nacht entladen. Die schnellste Lösung ist es nun, das Auto zu überbrücken. In diesem Artikel werden alle Themen rund um das Starthilfe geben ausführlich behandelt. Eine praktische und einfach umsetzbare Schritt für Schritt Anleitung in richtiger Reihenfolge zeigt, wie man ein Auto richtig überbrückt. Neben Sicherheitsrelevanten Themen beantwortet der Ratgeber zudem häufige Fragen zum richtigen Überbrückungskabel, zur gesamten Vorbereitung des Überbrückens und warum sich eine Batterie im Winter eher entlädt als im Sommer.
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Wie richtig Starthilfe geben?

Ganz gleich ob man selbst betroffen ist oder einer anderen Person im Straßenverkehr helfen möchte, beim Starthilfe geben muss konzentriert und organisiert vorgegangen werden! Mit der nötigen Vorsicht und der richtigen Vorgehensweise riskiert man weder gesundheitliche Schäden noch einen Schaden an der Elektronik an einem der Autos. Um richtig Starthilfe geben zu können sind zunächst ein paar Vorbereitungen zu treffen. Außerdem ist es wichtig, sich mit den Sicherheitsempfehlungen der Hersteller vertraut zu machen.


Auto überbrücken vorbereiten – Ein Ratgeber

Eine entladene Batterie ist Glück im Unglück, denn dieses Problem lässt sich relativ leicht beheben und mit der nötigen Sicherheit von Jedermann durchführen. Besonders häufig tritt eine umgangssprachlich “leere” Batterie im Winter auf, da die kalten Temperaturen dafür sorgen, dass der Motor zum Start mehr Energie benötigt. Gleichzeitig laufen die chemischen Prozesse in der Autobatterie jedoch langsamer ab als an warmen Tagen.

Ist die Batterie dann zum Beispiel bei der letzten Fahrt nicht wieder vollständig aufgeladen worden, bleibt der Motor womöglich schon beim nächsten Start stumm. Technisch gesprochen ist eine leere Autobatterie übrigens nicht mehr verwendbar – Der Akku hat das Ende seines Lebenszyklus erreicht und muss ausgetauscht werden.

„Eine entladene Autobatterie ist immer ärgerlich. Gute Wartung und Pflege zahlen sich hier aus, auch wenn man manchmal machtlos ist.“ David Patrick Kundler

Wie bereitet man das Empfängerauto und das Spenderauto zum Starthilfe geben vor?

Der einfachste Weg eine passende Batterie zum Überbrücken zu finden ist ein zweites Auto mit geladener Autobatterie. Wichtig ist, dass das Spenderauto und das “leere” Empfängerauto Batterien mit derselben Spannung verbaut haben. In der Regel sind das bei KFZ 12 Volt Autobatterien. Ein kurzer Blick in das Handbuch des Autos beantwortet die Frage nach der benötigten Spannung.

Dort befindet sich in der Regel auch eine Übersicht, auf der Tipps für das Starthilfe geben gegeben werden. Beide Autos müssen so nah zueinander gestellt werden, dass die Überbrückungskabel durchhängend beide Motorräume erreichen können. Die Fahrzeuge dürfen sich aber auf keinen Fall berühren!
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Zur Sicherheit sollten beide Fahrzeuge abseits vom Verkehr mit angezogener Handbremse abgestellt werden und der Motor sowie die Zündung muss vollständig ausgeschaltet sein. Automatikwagen werden auf (P) abgestellt und ausgeschaltet bevor mit dem Anschließen begonnen werden kann. Beim Schaltwagen wird empfohlen in den Leerlauf zu schalten, damit in der leichten Aufregung beim Start kein Unfall passieren kann. Es darf kein überflüssiger elektrischer Verbraucher, wie das Radio, Innenbeleuchtung oder die Heckscheibenheizung laufen.

Sollte die Starthilfe im fließenden Verkehr oder am Straßenrand stattfinden, ist darauf zu achten am Spenderauto die Warnblinkanlage einzuschalten, um nachfolgende Fahrzeuge vor der Gefahrensituation zu warnen. Auch beim Auto das überbrückt werden muss, sollte zunächst sichergestellt sein, dass die Lüftung etc. ausgeschaltet ist, um der geschwächten Autobatterie beim Starten die volle Kraft für den Anlasser zur Verfügung zu stellen. In Zahlen gesprochen muss die Batterie dem Anlasser beim ersten Impuls mehrere hundert und bei manchen Autos sogar bis zu 1000 Ampere liefern, damit der Motor anspringt.


Autobatterien vor dem Überbrücken überprüfen

Wenn ein Auto bzw. eine Batterie mit passender Spannung (6V, 12V etc.) gefunden wurde, verschafft man sich zunächst eine Übersicht und untersucht beide Batterien optisch. Sind der Pluspol oder der Minuspol verdreckt? Ist eine der Autobatterien offensichtlich beschädigt? Sobald Zweifel bestehen sollte ein Pannenservice kontaktiert oder eine Werkstatt aufgesucht werden um den Akku notfalls zu wechseln. Die Anschlüsse aller beteiligten Autobatterien müssen frei zugänglich sein. Hierfür muss oft zunächst eine Kunststoffabdeckung von der Batterie entfernt werden. Moderne Autos haben die Batterie häufig nicht mehr im Motorraum verbaut, sondern im Kofferraum oder unter der hinteren Sitzbank. Richtig Starthilfe geben ist trotzdem genau so möglich, da das Fahrzeug einen separaten, oft durch eine rote Kappe ersichtlichen Pluspol im Motorraum verbaut hat.


Wie findet man das richtige Starthilfekabel für Diesel & Benziner?

Das Starthilfekabel wird zwar “nur” zum Verbinden beider Autobatterien benötigt, doch muss das Überbrückungskabel beim Starthilfe geben Schwerstarbeit verrichten. Hier ergibt sich auch ein signifikanter Unterschied zwischen Benzin- und Dieselfahrzeugen. Wer ein neues Starthilfekabel kaufen möchte, sollte nicht an der Qualität sparen. Starthilfekabel-Tests und Vergleiche haben gezeigt, dass dünne und sehr günstige Überbrückungskabel dem hohen Stromfluss beim Überbrücken oft nicht standhalten.

Häufig qualmen im Test die Verbindungen am Kontakt von sehr günstigen Ausführungen nach kurzer Zeit. Schon optisch sollte das Überbrückungskabel deshalb robust wirken und einen möglichst hohen Durchmesser aufweisen. Früher, als die Starthilfekabel noch überwiegend aus Kupfer bestanden, konnte mit weitaus dünneren Kabeln gearbeitet werden. So entspricht ein Kupferkabel mit einem Leitwert von 16 mm² etwa einem heutigen Aluminium-Starthilfekabel mit einem Leitwert von 25 mm². Kabel mit diesem Querschnitt funktionieren in der Regel ausschließlich für Benzinfahrzeuge.

Der Unterschied zum Dieselauto kommt durch den hohen benötigten Verdichtungsdruck des Treibstoffes im Dieselmotor. Der Anlassermotor muss viel mehr Leistung generieren als im Benzinmotor und hierfür ist die Autobatterie beim Starten die Energiequelle. Für das Starthilfekabel bedeutet dies, dass es einen großen mm² Durchschnitt benötigt um den Kräften standzuhalten. Wer beim Kauf auf Nummer-Sicher gehen möchte, nimmt ein Kabel mit einem hohen Leitwert von beispielsweise 35mm² eines Kupferkabels (47mm² Starthilfekabel mit Aluminiumkern). So kann man sich nahezu von jedem PKW helfen lassen und auch andere Verkehrsteilnehmer mit entladener Batterie wieder auf die Straße bringen.

Ein zusätzliches Feature eines Starthilfekabels kann ein integrierter Spannungsspitzenschutz sein. Dieser ist auf jeden Fall sinnvoll, aber kein Muss. Sollten Spannungsspitzen beim Überbrücken entstehen, ist die Technik von beiden Fahrzeugen in Gefahr. Im schlimmsten Fall endet der Überbrückungsvorgang mit einem zerstörten Steuergerät des Autos. Auch wenn die Autobatterie anschließend wieder genug Spannung zum Start des Motors hätte, fahren wird Ihr PKW dann nicht mehr. An einem kostspieligen Termin in einer Werkstatt führt nun kein Weg mehr vorbei.

Bereits vorhandene Kabel sollten am besten vor jeder Verwendung überprüft werden. Sind die Kontakte in jeder Klemmzange in Takt und funktionieren die Klemmzangen noch richtig? Haben die Kabel Risse im Material oder fehlt ein Stück der Isolierung? Auf keinen Fall dürfen Kabel mit Beschädigungen zum Auto überbrücken verwendet werden. In diesem Fall kann das Wechseln des Starthilfekabels Leben retten! Vor der Verwendung ist außerdem die jeweilige Gebrauchsanweisung des Kabels zu beachten.
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Auto überbrücken: Starthilfe geben Schritt für Schritt Anleitung

  1. Zum Starthilfe geben das rote Kabel (+) nehmen und an den Pluspol der entladenen Autobatterie anschließen. Dabei den Sitz der Klemmzange überprüfen und sicherstellen, dass die Kontakte mit möglichst viel Fläche anliegen.
  2. Nun die zweite Klemme des roten Starthilfekabels an den Pluspol der Spenderbatterie klemmen.
  3. Wenn das rote Kabel sicher angeklemmt wurde, wird mit dem schwarzen Kabel (-) fortgefahren. Dies ist das Massekabel. Es wird zunächst an den Kontakt des Minuspols (-) der geladenen Batterie angeschlossen. Wenn das Spenderfahrzeug die Batterie nicht im Motorraum verbaut hat, muss das Kabel an den Massepunkt des Fahrzeugs angeschlossen werden. Der Massepunkt ist ein unlackiertes Metallteil wie eine große Schraube oder ein runder Stift. Hier liegt die Masse des gesamten Autos an. Auch der Motorblock eignet sich als Massepunkt.
  4. Als nächstes wird der Minuspol mit dem Massepunkt des Empfängerfahrzeugs verbunden. Idealerweise liegt die Masse im Auto mit der entladenen Batterie möglichst weit entfernt vom Minuspol an. Keinesfalls darf eine Verbindung zum Minuspol der leeren Batterie hergestellt werden!
  5. Alle Klemmzangen und Kontakte müssen nun richtig geprüft werden und es muss sichergestellt sein, dass die Kabel nicht in der Nähe von beweglichen Bauteilen wie Ventilatorblättern oder Riementrieben verlaufen.
  6. Wenn alle Verbindungen überprüft wurden folgt der erste Test. Nachdem das Spenderfahrzeug gestartet wurde und etwas Wartezeit, bei stark entladenen Autobatterien können 5 Minuten oder mehr vergehen, kann der erste Startversuch des Empfängerwagens unternommen werden.

Idealfall: Der Motor springt an

Sobald der Motor läuft: Im Auto schnell elektrische Verbraucher wie die Lüftung, das Licht und die Heckscheibenheizung auf höchster Stufe einschalten. So wird die Gefahr der Spannungsspitzen während der Starthilfe minimiert und die Bordelektronik beider Fahrzeuge nicht gefährdet. Beim Verwenden von Kabeln mit integriertem Überspannungsschutz kann das Einschalten von Heckscheibenheizung und co. vernachlässigt werden, sorgt aber in jedem Fall für eine zusätzliche Versicherung.

Nachdem beide Motoren kurze Zeit liefen, können die Kabel in umgekehrter Reihenfolge wieder abgeklemmt werden. Dabei unbedingt beide Motoren laufen lassen. Als erstes also das schwarze Starthilfekabel (-) von der Masse des Empfängerautos entfernen, dann vom Pol oder dem Massepunkt des Spenderwagens. Das schwarze Kabel zur Seite legen und mit dem roten Kabel fortfahren. Erst vom Pluspol der Geberbatterie lösen und zuletzt vom Pol der Empfängerbatterie abklemmen. Für die Autobatterie ist es wichtig nach dem sie überbrückt wurde richtig geladen zu werden, damit der Motor beim nächsten Mal wieder aus eigener Energie starten kann. Im Idealfall fährt man hierzu mit dem Auto mindestens 30 Minuten auf der Autobahn. Dann sollte die Lichtmaschine die Batterie ausreichend für den nächsten Start geladen haben.
32%
aller Pannen auf deutschen Straßen werden durch die Autobatterie ausgelöst.

Pech gehabt: Der Motor springt nicht an

Nicht verzagen, falls der Motor nicht beim ersten Versuch wieder anspringt. Jetzt ist Geduld gefragt. Wenn man beim Spenderfahrzeug im Leerlauf behutsam Gas gibt, kann sich der Ladevorgang beschleunigen. Nach einigen Minuten kann der nächste Startversuch erfolgen. Je nachdem, ob der Motor dann bereits Startgeräusche macht oder nicht, kann der Startvorgang noch weitere Male wiederholt werden. Startet der Wagen auch nach zehn Versuchen noch nicht, liegt höchstwahrscheinlich ein anderes Problem vor und es sollte ein Fachmann hinzugezogen werden.

Welche Gefahren lauern beim Auto überbrücken? Ein Auto zu überbrücken ist auch für erfahrene Pannenhelfer nicht ungefährlich. Wer sich an die Anleitung hält und Plus und Minus nicht verwechselt, wird aber seine entladene Batterie erfolgreich wieder zum Start des KFZ animieren können, ohne ein großes Risiko einzugehen. Die größte Gefahr ist unsichtbar: Batterien gasen. Dieses Gas tritt über die Belüftungsschlitze der Autobatterie aus und schwebt förmlich über der Batterie. Deshalb sollte in der Nähe von Autobatterien niemals geraucht werden oder mit anderen heißen oder funkenden Gegenständen hantiert werden. Wer nun den Fehler macht das schwarze Kabel in die Nähe des Minuspols der entladenen Batterie zu bringen, erzeugt mit großer Wahrscheinlichkeit Funken, die das explosive Gas über der Batterie entzünden können. Die Batterie kann daraufhin förmlich explodieren.
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David Patrick Kundler
Versicherungen schützen nicht vor entladenen Batterien, aber vor hohen finanziellen Belastungen bei Unfällen und Schäden.


Ein Auto im Straßenverkehr zu überbrücken birgt darüber hinaus die Gefahr der anderen Verkehrsteilnehmer. Es ist dafür zu sorgen, dass die Stelle wie bei einem Unfall mit Warndreieck in ausreichendem Abstand abgesichert wird und beteiligte Personen Warnwesten tragen. Das Spenderfahrzeug sollte in diesem Fall die Warnblinkanlage einschalten. Leere Batterie vorbeugen: Autobatterien regelmäßig prüfen lassen Die Autobatterie sollte unbedingt regelmäßig geprüft werden.

Neben der optischen Kontrolle, die jeder an seinem Auto selbst durchführen kann, prüfen die meisten Werkstätten in Deutschland Autobatterien professionell und kostenlos. Das Service- und Fachpersonal misst die Ströme der Batterien und kann dabei frühzeitig Probleme erkennen. So kann jeder Autofahrer das Risiko einer entladenen Batterie minimieren. Zudem können beim Werkstattbesuch auch weitere technische Probleme sowie die Füllstände aller Flüssigkeiten und der Gesamtzustand des Fahrzeugs professionell vom Fachmann überprüft werden – Eine kleine Reparatur wird häufig sogar sofort vorgenommen.
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