Donnerstag, 18. April 2019
Jeder Fahrer hat es bereits hinter sich: Die wöchentlichen Theoriestunden, wenn man eigentlich mit Freunden nach der Schule Zeit verbringen möchte oder das nervenaufreibende Lernen für den Führerschein, um die Theorieprüfung zu bestehen. Das Lernen macht nicht jedem Spaß und ist für so Manchen eine echte Hürde, bis sie sich endlich hinter das Steuer eines Autos setzen dürfen. Soll das jetzt mit der Einführung autonomer Fahrzeuge abgeschafft werden? Darüber streiten sich die Geister in der Automobilbranche. Aber bevor wir das genauer erörtern, erklären wir Ihnen erst einmal was autonomes Fahren überhaupt ist und worauf Sie sich in Zukunft freuen können:


Was bedeutet autonomes Fahren eigentlich?

Autonomes Fahren bedeutet einfach ausgedrückt selbstständiges Fahren. Und genau das machen autonome Fahrzeuge auch – Sie fahren selbstständig, ohne das Eingreifen des einst notwendigen Fahrers. Doch wie soll das bitte funktionieren? Und ist das nicht noch Zukunftsmusik?
David-Patrick-Kundler-Inhaber-Generalvertretung-Allianz
David Patrick Kundler
“Ob mit oder ohne Fahrer, eine KfZ-Versicherung wird es weiterhin geben. Und auf diesem Gebiet sind wir die Visionäre”
In der Tat redet man noch von einem Zukunftsplan, der sich zwar rasant weiterentwickelt, aber doch noch einige Jahre braucht um sich auf dem Markt zu etablieren. In der Zwischenzeit lassen sich jedoch schrittweise diese fünf Stufen bis hin zum automatisierten Fahren identifizieren: 5 Stufen zum autonomen Fahren.

Quelle: David Patrick Kundler

    1. Assistiertes Fahren Die erste Stufe des assistierten Fahren ist bereits heute in vielen Autos gegeben. Der automatische Abstandsregeltempomat und der Geschwindigkeitstempomat sorgen beispielsweise dafür, dass die Fahrzeuge auf den Straßen immer einen gewissen Abstand zu vorausfahrenden Autos und Lkws einhalten und eine gewählte Geschwindigkeit beibehalten. Ebenso gibt es vereinzelt die Möglichkeit mit einem Spurhalteassistent zu fahren.
    2. Teilautomatisiertes Fahren In der zweiten Stufe wird das Fahrzeug schon zeitweise selbstständiger und kann ganz ohne Eingreifen des Fahrers handeln. Auf der Autobahn innerhalb der Spur zu fahren, bremsen und beschleunigen sind zum Beispiel solche Elemente des teilautomatisierten Fahrens. Zusätzlich kommen weitere Elemente, wie ein Überholassistent oder automatisches Einparken hinzu. Der größte Unterschied zu Stufe 1 ist, dass der Fahrer die Hände kurz vom Steuer nehmen kann.
    3. Hochautomatisiertes Fahren In der dritten Stufe können einige Fahraufgaben bereits selbstständig vom Auto bewältigt werden, ohne dass der Fahrer eingreifen muss. Bedingung hierbei ist jedoch, dass diese Funktionen nur für einen begrenzten Zeitraum genutzt werden können, laut Herstellern. Inbegriffen sind das selbstständige Beschleunigen, Überholen und Bremsen des Fahrzeuges. Bei einer Problemmeldung des Systems, muss der Fahrer aber umgehend das Steuer übernehmen.
    4. Vollautomatisiertes Fahren In der vierten Stufe arbeiten nicht nur die großen Autokonzerne fleißig an der Entwicklung vollautomatisierter Autos, sondern auch innovative Unternehmen, wie Apple, Google oder Uber möchten in dieser Stufe mithalten. Hier können die technischen Systeme bereits alle Fahraufgaben selbstständig durchführen. Autos können zum Beispiel auf die Autobahn auffahren, sich einordnen, innerhalb der Spur bleiben, diese wechseln und blinken, überholen, bremsen, beschleunigen und die Autobahn verlassen.
    5. Autonomes Fahren In der fünften Stufe hat es die Automobilbranche endlich geschafft. Das autonome Fahren ist vollendet und Autos können ganz und gar von Systemen geführt werden. Selbst schwierige Straßensituationen, wie der komplexe Stadtverkehr und das Überqueren einer Kreuzung kann das autonome Auto bewältigen. Einen Fahrer, im traditionellem Sinne, wird es dabei auch nicht mehr geben, sondern nur noch Passagiere oder auch gar keine Insassen im Auto sind möglich.

Fehler sind menschlich. Deshalb ist die Technik ein wahrer Lebensretter.

Wie autonomes Fahren in den nächsten Jahren funktionieren soll, ist im Prinzip einfach erklärt. Mit Hilfe von modernster Technik, Satelliten und Internetverbindung ersetzen die Computer den Fahrer und beseitigen somit auch die menschlichen Fehler, die während einer Autofahrt passieren können. Somit garantieren autonome Autos die Sicherheit für Fahrer, Mitfahrer und die ganze Umgebung.
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    1. Adleraugen mit Rundumblick. Am automatisierten Auto werden vorne, hinten und an den beiden Seiten Videokameras installiert. So können Bilder des Straßenverkehrs und der Verkehrszeichen in Echtzeit gemacht werden. Besonders für ältere Fahrer ist das ein großer Vorteil, da Sie auf die hochauflösende Bilder der Computer vertrauen können, die die Abstände genau berechnen können.
    2. Sicherheit aus der Vogelperspektive. Neueste Technik wie beispielsweise Radarsensoren, Satelliten und Beschleunigungssensoren geben Fahrern zukünftig die Richtung an. Abstände zu anderen Autos und der Umgebung werden durch Radarsensoren gemessen und durch ein GPS-System, welches Informationen und Signale von Satelliten erhält, informiert. Beschleunigungssensoren sind wiederum dafür zuständig, dass das Auto auch geradeaus fährt.
    3. Jetzt kann Ihr Auto auch noch surfen. Autonome Fahrzeuge sind die Autos der Zukunft. Kein Wunder also, dass mobile Netzwerke und WLAN ein fester Bestandteil des modernen Fahrzeugs sind. Das ermöglicht die Kommunikation mit anderen Fahrzeugen auf der Straße, so dass rechtzeitig auf Hindernisse hingewiesen und vorgewarnt wird. Dank spezieller Software erhalten Autos wichtige Informationen und können können dann völlig autonom und selbständig bremsen, beschleunigen oder lenken.

Der Traum des autonomen Fahren rückt näher

Das autonome Auto ist schon lange keine Wunschvorstellung mehr. Es können bereits Prognosen erstellt werden, die begeisterten Autoliebhabern vorhersagen können, wann welche Unternehmen und Hersteller Ihre neuen Modelle auf den Markt zu bringen.

Entwicklung autonomer Fahrzeuge in den nächsten Jahren nach Autoherstellern

Quelle: Statista 2016

Besonders in den USA wurden in 2018 bis zu 70.000 Teslas verkauft, die dem Traum des autonomen Fahrens wohl am nächsten kommen. Tesla kann mit der Autopilot Funktion in die zweite Stufe der teilautomatisiertes Fahrens miteinbezogen werden. Laut Wilko Stark, ehemaliges Vorstandsmitglied bei Mercedes-Benz, können Fahrer innerhalb der nächsten zehn Jahre mit Tausenden autonom fahrenden Autos rechnen, die jedoch erstmals nur für Mobilitätsdienstleister konzeptioniert sind. Für den privaten Verkehr sagt der Experte, dass wahrscheinlich erst 2030 von echtem autonomen Fahren reden kann.


Welche Vor- und Nachteile bringt uns das autonome Fahren?

Vorteile:
  • Die Sensorik selbstfahrender Autos soll unschlagbar bei der Berechnung von Abständen und Geschwindigkeiten sein.
  • Als Maschine gibt es keine menschlichen Ablenkung, die in Sekunden zum Verhängnis werden können.
  • Laut Experten führt das autonome Fahren ab einer bestimmten Serienreife durchaus zu weniger Unfällen.
  • Die Technik reagiert früher bei vorher fahrenden Fahrzeugen, so dass kein unnötiger Ziehharmonika-Effekt entsteht.
  • Die “25. Stunde” beginnt. Automobil Experten beschreiben somit die zusätzliche Freizeit, die ohne das Fahren hinzukommt.
Nachteile:
  • Menschliche Intelligenz bleibt aus, wie ein kurzes Winken oder Blinken zur schnellen Auflösung einer bestimmten Situation.
  • Im Moment gibt es noch einige technische Hürden: Unfälle können bisher nicht ausgeschlossen werden.
  • Sicher werden die ersten autonomen Fahrzeuge in Serienreife aufgrund der hohen Entwicklungskosten nicht für jeden erschwinglich sein.

Fazit – Wie sieht nun die Zukunft des Führerscheins aus?

Nun da Sie einen besseren Einblick in die Zukunft der Automobilbranche erhalten konnten, stellt sich die wichtige Frage:

Ersetzt autonomes Fahren das Lernen für den Führerschein?

Quelle: David Patrick Kundler

Auch wenn einige Automobil-Visionäre wie Prof. Ferdinand Dudenhöffer gerne davon reden, dass Fahrlehrer in Zukunft überflüssig werden können, gibt es immer noch eine gegnerische Partei dazu. Beispielsweise Matthias Wimpff, Vorstand der Academy Holding AG, sagt gerade in Zeiten des autonomen Fahrens eine qualifizierte Ausbildung noch wichtiger wird. Schließlich muss auch die Nutzung der Maschine geübt sein. Die Fahrzeuge sind zudem nicht so selbstständig wie viele Hersteller behaupten.

Testversuche von Google zeigen beispielsweise, dass es immer wieder Situationen geben wird, in denen das Eingreifen des Fahrers notwendig ist, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Dann ist wieder das eigene Fahrkönnen gefragt und somit auch ein Führerschein. Es lässt sich letztendlich also sagen, dass der Führerschein selbst in der Zukunft unentbehrlich sein wird und das Lernen ein wichtiger Teil des Fahrens bleibt. Hinzu kommen dann eher noch zusätzliches Material, dass die Fahrer der Zukunft auf die Neuentwicklungen und maschinellen Steuerung hinweist. Es bleibt auf jeden Fall spannend!

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