Dienstag, 9. April 2019

Die Überstunden nehmen nicht ab und der Lebenspartner beschwert sich schon wieder über zu wenig Zuwendung? Egal ob zu Hause oder im Büro, Stress ist heute schon fast der Normalzustand für viele Menschen und längst nicht mehr nur eine kurzweilige Phase der Erschöpfung. Das hinterlässt auch seine Spuren mit Symptomen wie Reizbarkeit, Frustration oder Kopfschmerzen. Aber auch Vergesslichkeit, Müdigkeit oder sogar eine Depression sind typische Anzeichen für einen Burnout.

Doch was soll man bei Burnout tun? Um zu erkennen, ob Sie den schmalen Grat zwischen Stress und Burnout eventuell bereits überschritten haben, werden wir die Burnout-Ursachen, körperliche und psychische Symptome und die unterschiedlichen Phasen nun etwas genauer erläutern:

Die 7 Phasen der Burnout-Symptome

Burnout-Symptome zeigen sich in den unterschiedlichsten Formen und Phasen. Dabei werden das Gefühl von Müdigkeit, Erschöpfung oder Kopfschmerzen als Folge von Schlafmangel oft gar nicht als Resultat von Stress erkannt. Auch häufige Erkältungen aufgrund von Überarbeitung, werden meist als gewöhnliche Krankheiten wahrgenommen.

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Neben den verschiedenen Formen der Symptome, gibt es auch verschiedene Phasen, die Ihnen mitteilen, wie akut bei Ihnen die Gefahr einer Burnout-Erkrankung ist. Nach einem Modell von Prof. Burisch gibt es insgesamt sieben Phasen, in denen die unterschiedlichen Symptome auftreten:

  1. Ehrgeiz, der zur Krankheit führt

    Zu ehrgeizige Ziele, die Ihr Privatleben negativ beeinflussen und Zeit in Anspruch nehmen, können dazu führen, dass Schlaf- und Energiemangel sowie eine höhere Anfälligkeit für Infektionen folgen.
    Weitere Symptome: Rastlosigkeit, Energiemangel, Schlafmangel, Erschöpfung, Gefühl der Unentbehrlichkeit.

  2. Distanz zwischenmenschlicher Beziehungen

    Auf negative Erfahrungen, in denen Sie enttäuscht wurden, folgen oftmals Frustration und emotionale Kälte. Diese können Ihre Beziehungen zu Kollegen stark belasten und führen oft zu einer Distanzierung.
    Weitere Symptome: Schwindender Idealismus, Antriebslosigkeit, Distanziertheit im Beruf, Zynismus, negative Gefühle.

  3. Emotionalisierung und Schuldzuweisung

    Betroffene erreichen schließlich den Punkt, an dem sie erkennen, dass ihre Erwartungen nicht ihren Wünschen entsprechen. Die Emotionen und Frustration werden durch Schuldzuweisungen ausgedrückt.
    Weitere Symptome: Hilflosigkeit, Reizbarkeit, Ungeduld, sinkendes Selbstwertgefühl, Pessimismus, Angstzustände, Launenhaftigkeit.

  4. Abnahme der Leistungsfähigkeit

    Die emotionalen Belastungen und sinkende Motivation für den Beruf drücken sich schließlich durch starke Leistungsabnahme aus. Betroffene machen mehr Fehler und ihre negativen Gefühle überwiegen
    Weitere Symptome: Bewältigung komplexer Aufgaben nicht mehr möglich, Unschlüssigkeit Entscheidungen zu fällen.

  5. Einsamkeit durch Gleichgültigkeit

    Betroffene ziehen sich in dieser Phase nicht mehr nur vom Beruf zurück. Auch Familie und Freunde finden keinen Zugang mehr. Desinteresse an Hobbies und Gleichgültigkeit zeugen von einem emotionalen Rückzug.

  6. Körperliche Symptome

    Die psychischen Belastungen führen letztendlich zu körperlichen Symptomen. Beispielsweise treten Kopfschmerzen, die bereits in der Anfangsphase zu spüren waren, in der sechsten Phase verstärkt auf.
    Weitere Symptome: Schlafstörungen und Albträume, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, sexuelle Probleme, Essstörungen.

  7. Verzweiflung > Depression > Burnout

    Betroffene fühlen sich in der letzten Phase des Burnouts verstärkt hoffnungslos. Motivationslosigkeit bis hin zu depressiven Gedanken wie Suizid nehmen den Betroffenen die Freude am Leben, auch „Burnout-Depression“ genannt.

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Bin ich nur schlecht drauf oder bereits krank – was ist Burnout?

Das berüchtigte Burnout-Syndrom ist eine aus Stress resultierende Krankheit, welche in Deutschland häufig auftritt und in den letzten Jahren vermehrt diagnostiziert wurde. Burnout bezeichnet wörtlich übersetzt das Gefühl „ausgebrannt zu sein“. Betroffene Menschen sind meist von den Belastungen des privaten und beruflichen Lebens überfordert, schaffen es nicht mehr sich auf die gewöhnlichen Dinge des Lebens zu konzentrieren und machen vermehrt Fehler, was wiederum stark an ihrer Energie nagt.

„Burnout ist eine Stressreaktion. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass meist ehemals beruflich sehr engagierte Personen emotional erschöpft sind, mit anderen Personen zynisch umgehen und sie eher als Objekte denn als Personen behandeln.“ Prof. Dr. Günter W. Maier

Doch wieso genau tritt diese Krankheit heutzutage so verbreitet auf, wo es doch Mitarbeiter Benefits wie Home-Office Regelungen, Office Dogs und Obst gibt, die bspw. Belastungen im Arbeitsalltag vermeiden sollen? Ganz einfach: Die Arbeitswelt hat sich gewandelt. Die Menschen haben in der heutigen Leistungsgesellschaft an Ehrgeiz dazu gewonnen und wollen mit den schnellen Fortschritten, der starken Konkurrenz und Technologie mithalten. Dabei entstehen oftmals unrealistische Ziele.

Was kann ich richtig machen? Die Ursachen des Burnout-Syndroms.

Im Prinzip lässt sich das Burnout auf einen Ausgangfaktor zurückverfolgen, welcher weitere Symptome ins Rollen bringt und schließlich zur Krankheit führt – Stress. Ständiger Termindruck, ein schlechtes Arbeitsklima und Überstunden sind typische Ursachen für Stress.

Häufige Burnout Faktoren
Quelle: Statista 2019

Das Burnout ist nicht auf das Alter einer Person oder auf eine bestimmte Berufsgruppe begrenzt. Selbst Schüler, deren Beruf sozusagen die Schule ist, können betroffen sein. Besonders „anfällig“ sind jedoch Berufe mit einem starken sozialen Umfeld, wie z.B. Pflegepersonal oder Lehrer. Arbeitnehmer, die diese Berufe ausüben, bringen oft ein hohes Maß an Idealismus mit sich und verausgaben sich sowohl körperlich als auch emotional.

Auch Arbeitnehmer, die extrem viel Energie in ihre Arbeit stecken und dabei nicht die gewünschten Resultate erzielen, sind besonders anfällig für ein Burnout. Wenn die Betroffenen in ihrer Freizeit dann keinen Ausgleich finden, um von ihrem Stress im Beruf loszukommen, steigt die Anfälligkeit.

Ein hohes Burnout-Risiko haben darüber hinaus Menschen, die überzogene Erwartungen haben oder Probleme damit haben, „Nein“ zusagen. Zusammenfassend kann man zwischen inneren und äußeren Faktoren unterscheiden, die als Ursachen für das Burnout anzuführen sind:

Innere und Äußere Ursachen für das Burnout Syndrom
© David Patrick Kundler

Wenn aus viel, zu viel wird – was tun gegen Burnout?

Zwar gibt es keine Standardtherapie für für eine Burnout Erkrankung, aber es gibt viele Wege und Therapien, die Sie trotz allem ausprobieren und anwenden können, um schwerwiegende Erkrankungen wie Depression zu verhindern. Die Veränderung beginnt dabei bei Ihnen selbst. Da alle Betroffenen unterschiedliche Symptome aufweisen, muss man die Behandlung individuell planen.
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David Patrick Kundler
Stress ist nicht immer zu meiden. Zusätzliche finanzielle Belastungen, dank dem richtigem Versicherungsschutz, aber schon.
Machen Sie es sich jetzt gemütlich, trinken Sie eine Tasse Tee oder Kaffee und lesen Sie, wie Sie mit diesen Tipps trotz Alltagsstress nicht Gefahr laufen, von einem Burnout überrascht zu werden.

  1. Überprüfung der eigenen Erwartungen

    Fehler machen ist menschlich. Sie sind nicht für die Zufriedenheit anderer verantwortlich. Solange Sie ihr Bestes geben und Ihre eigenen Bedürfnisse vor die der anderen stellen können, werden Sie erkennen, dass Sie Stress auch selbst beeinflussen können.

  2. Lernen, „Nein“ zu sagen

    Der Mensch ist keine Maschine. Deshalb ist es manchmal ratsam auch Arbeit abzugeben, statt immer „Ja“ zu sagen. Um nicht wieder in alte Muster zu verfallen, ist es wichtig, sich entlasten zu können. So funktioniert auch die Kommunikation mit Kollegen besser.

  3. Ausgleich für die Arbeit

    Finden Sie Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen. Sei es der regelmäßige Zumba-Kurs oder ein wöchentlicher Kinoabend mit Freunden. Eine Routine mit einer Aktivität, die Ihnen Freude bereitet, wird sich in jedem Fall für Sie lohnen und Stress abbauen.

  4. Die Arbeit beginnt bei Ihnen selbst

    Es gibt verschiedene Stressbewältigungsstrategien, die Sie nutzen können, um im Alltag besser mit Druck und negativen Einflüssen umgehen zu können. Erkennen Sie, welche inneren Ursachen Stress bei Ihnen auslösen und versuchen Sie diese zu beheben bzw. Ihr Verhalten anzupassen. Auch professionelle Hilfe in Form einer Therapie kann Betroffenen helfen und als Prävention für Burnout sinnvoll sein.

  5. Auszeit für Körper und Seele

    Pausen sind ein Muss im Arbeitsalltag. So können Sie Ihre innere Ruhe schon sehr weit voranbringen und dabei helfen, ihre Gedanken zu sortieren. Auch kleine Spaziergänge helfen dabei, den Rücken durchzustrecken und Muskeln aufzulockern. Hören Sie auf Ihre innere Stimme und Ihre Bedürfnisse und tun Sie etwas, was Ihnen gut tut.

  6. Treffen mit Familie und Freunden

    Kontakte pflegen und das soziale Netz stärken. Das zählt mit zu den wichtigsten Faktoren, um sich von einem Burnout zu erholen. Gespräche mit Menschen außerhalb ihres Berufs können Ihnen dabei helfen, nach Feierabend abzuschalten und machen Spaß.

  7. Gesundheit als Priorität

    Ein gesunder Lifestyle beinhaltet nicht nur die richtige Ernährung, sondern auch Hobbies, wie Sport oder Lesen. Viele Menschen machen auch Yoga oder meditieren, um von Stress loszulassen, wobei eine Tafel Schokolade zur Entspannung erwiesenenmaßen auch nie schadet.

Insbesondere, wenn Sie Stress als Normalzustand empfinden, sollten Sie versuchen, diese sieben Punkte anzuwenden, um ein Burnout zu vermeiden oder akute Beschwerden zu lindern. Finden Sie die richtige Balance für Ihr Leben und fangen Sie vielleicht damit an, an jedem Wochentag einen unterschiedlichen Punkt zu berücksichtigen.

Am Montag legen Sie beispielsweise besonderen Wert auf Ihre Gesundheit, am Dienstag treffen Sie Ihre Freunde, oder sogar jeden zweiten Tag? Sie bestimmen das Tempo, denn das tut Ihnen gut. Sollten diese Tipps Ihr Befinden nicht verbessern, suchen Sie dringend professionelle Hilfe in Form einer Psychotherapie auf und sprechen Sie mit einem Arzt. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und wenn es sich nicht vermeiden lässt, dann nur positiven Stress.

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